Bevölkerung 2010
Fast jeder dritte Hamburger mit Migrationserfahrung
Fast jeder dritte Hamburger verfügt über Migrationserfahrung; bei den unter 18-Jährigen sind es sogar fast 46 Prozent. In den Stadtteilen schwankt der Anteil zwischen unter zehn und 70 Prozent.
Dienstag, 19.07.2011, 8:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:45 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
In Hamburg lebten Ende 2010 rund 515 000 Menschen mit Migrationserfahrung, das sind knapp 30 Prozent aller Einwohner. 195 000 von ihnen sind deutsche Staatsbürger und 87 000 sind Aussiedler. Das teilt das Statistikamt Nord in einer Sonderauswertung mit.
Damit sind sind in Hamburg seit Beginn 2010 knapp 30 000 Menschen mit Migrationserfahrung hinzugekommen. Das bedeutet einen Anstieg des Migrantenanteils an der Gesamtbevölkerung um knapp zwei Prozentpunkte.
Große Unterschiede in den Stadtteilen
Im Vergleich der Bezirke leben die meisten Menschen mit Migrationserfahrung in Hamburg-Mitte; ihr Anteil liegt dort bei rund 45 Prozent. Im Bezirk Hamburg-Nord sind es hingegen nur 23 Prozent. Doch auch innerhalb der Bezirke gibt es große Unterschiede zwischen den Stadtteilen.
Billstedt, Wilhelmsburg und Rahlstedt sind die Stadtteile mit den (absolut) meisten Personen mit Migrationserfahrung. Die höchsten Anteile an der Bevölkerung im Stadtteil finden sich auf der Veddel und in Billbrook mit rund 70 Prozent. Vergleichsweise wenige Personen mit Migrationserfahrung leben dagegen in den Stadtteilen der Vier- und Marschlande (mit Ausnahme von Allermöhe), in denen sie deutlich unter zehn Prozent der Bevölkerung ausmachen.
Fast jeder Zweite unter 18
Der Anteil der Personen mit Migrationserfahrung an der Bevölkerung ist in den jüngeren Altersgruppen deutlich größer als in den älteren. Nur 13 Prozent der Hamburger über 65 Jahre haben Migrationserfahrung, aber fast 46 Prozent der unter 18-Jährigen. Dabei ist die Verteilung über die Stadt sehr ungleichmäßig.
Im Bezirk Hamburg-Mitte haben zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren Migrationserfahrung, auf der Veddel und in Billbrook sogar über 90 Prozent. In den Stadtteilen der Vier- und Marschlande (außer Allermöhe) hat dagegen nur etwa jedes zehnte Kind bzw. Jugendliche Migrationserfahrung.
Info: Zu der Bevölkerung mit Migrationserfahrung gehören die ausländische Bevölkerung sowie alle ab 1950 von außerhalb Deutschlands Zugewanderten unabhängig von ihrer Nationalität. Dazu zählen auch die in Deutschland geborenen eingebürgerten früheren Ausländer sowie in Deutschland Geborene mit deutscher Staatsangehörigkeit, bei denen sich die Migrationserfahrung aus der der Eltern oder eines Elternteils ableitet.
Türkei und Polen vorn
Die in Hamburg lebenden Menschen mit Migrationserfahrung kommen aus fast allen Ländern der Welt. Die beiden mit Abstand häufigsten Herkunftsländer sind die Türkei und Polen, die zu 18 bzw. 13 Prozent Bezugsland sind. Besonders viele Personen mit Wurzeln in der Türkei (fast zwölf Prozent der Bevölkerung) wohnen im Bezirk Hamburg-Mitte. Hamburgweit sind es gut fünf Prozent. Eine Hochburg der aus Polen stammenden Bevölkerung ist der Bezirk Bergedorf; dort haben über sieben Prozent der Einwohner dieses Bezugsland. In ganz Hamburg sind es fast vier Prozent.
Weitere für Hamburg wichtige Bezugsländer sind (in dieser Reihenfolge) Russland, Afghanistan, Kasachstan, Iran, Serbien, Portugal, Ghana, Italien und Griechenland. Viele aus Russland stammende Personen leben in den Stadtteilen Lohbrügge, Neugraben-Fischbek, Bergedorf, Rahlstedt, Hausbruch und Billstedt. Die Stadtteile Allermöhe, Hausbruch, Neugraben-Fischbek, Lohbrügge und Bergedorf weisen einen großen Anteil von Personen mit Bezug zu Kasachstan auf, wobei es sich wohl überwiegend um Angehörige der deutschstämmigen Minderheit in der ehemaligen Sowjetunion handelt. Besonders viele Hamburger mit afghanischem Hintergrund (über 15 Prozent von ihnen) leben in Billstedt.
Wegen der vielfältigen Herkunft der Hamburger Bevölkerung sind die Länder der Welt zu Regionen zusammengefasst. Die stärkste Bezugsregion nach der Türkei mit rund 93 000 Personen sind die Länder des östlichen Mitteleuropas mit rund 78 500 Personen, gefolgt von den Ländern Südosteuropas und Zentralasiens. (etb) Aktuell Gesellschaft Studien
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Fachkräftemangel vs. Abschiebung Pflegeheim wehrt sich gegen Ausweisung seiner Pfleger
- „Diskriminierend und rassistisch“ Thüringer Aktion will Bezahlkarte für Geflüchtete aushebeln
- Verwaltungsgerichtshof Nürnberg muss Allianz gegen rechts verlassen
- Ein Jahr Fachkräftegesetz Bundesregierung sieht Erfolg bei Einwanderung von…
- Brandenburg Flüchtlingsrat: Minister schürt Hass gegen Ausländer
- Chronisch überlastet Flüchtlingsunterkunft: Hamburg weiter auf Zelte angewiesen
Es liegt in Deutscher Hand bzw Deutschen Frauenbecken durch Geburten, den Heimischen anteil zu steigern….
Keine Statistiken zur Korrelation zwischen so vielen Ausländern und dem Anstieg der Kriminalität und Unsicherheit in manchen Hamburger Bezirken?
Keine angenehme Wahrheit eh?
Und da der auch persönliche Kontakt so vielfältig ist, sind auch die Ressentiments, bzw. die Probleme in Hamburg beim Zusammenleben verhältnismäßig geringer, als in anderen Regionen Deutschlands, wo es kaum Kontaktflächen zwischen Migranten und der Mehrheitsbevölkerung gibt.
Am Bahnhof in Bergedorf steht die Bundespolizei abends am Wochenende mit scharfen Hunden. Weil alles so schön friedlich ist. Und die biodeutsche Landjugend, die samstagabends in die Innenstadt reinfährt, steigt die folgenden Haltestellen, bspw. Nettelnburg, lieber nicht aus und wenn, dann hält sie besser den Blick gesenkt und schaut der einheimischen, migrantischen Jugend nicht in die Augen. Sonst tritt ganz schnell der Grund auf, weswegen die Bundespolizei dort anwesend ist.
Mal so als Erfahrungsbericht.
@ blauerbär
und wie konnten sie ihre beobachtung machen und sind immer noch in der lage, hier ein s e l b s t b e o b a c h t e t e s erfahrungsbericht zu schreiben??? jetzt ich wissen, wiso du blau bist.
Viel Kriminalität gibt’s in Hamburg eigentlich nicht, verglichen mit den 50er oder 60er Jahren, oder verglichen mit anderen ähnlich großen Städten. Trotz der vielen MiGrus. Außerdem sinkt die Kriminalität vermutlich auch in Hamburg, so wie in den anderen Städten Deutschlands, langsam weiter – obwohl es ständig mehr MiGrus werden.
München hat übrigens noch mehr MiGrus als Hamburg – ca. 35 Prozent! Und noch weniger Kriminalität als Hamburg. Vielleicht weil es in München mehr MiGrus gibt?
Träumer Leo wieder….
Brandgefährlich dieser Mann. In München gibt es ca. 23% Ausländer, die meisten davon in Summa aus dem Balkan. Ausserdem sind es nicht _mehr_ Ausländer als in Hamburg, es sind prozentual mehr. Wer Hamburg und München kennt, weiss, dass ein Vergleich dieser beiden Städte Unsinn ist.
Dass es in den 50er Jahren in HH mehr Kriminalität als heute gegeben hat, ist dann natürlich der Gipfel. Vielleicht gab es damals mehr Mundraub oder ähnliches. Bitte LEO, auch wenn du ein bekennender Turkmigrantenfreund bist, bitte bleib doch bei der Wahrheit! Was sollen denn deine Geldgeber von dir denken?
Wendehals,
die Kriminalität war in den 50er und 60er Jahren noch viel höher als heute, überall in Deutschland. Gab es damals ca. 80 Sexualmorde pro Jahr, sind es heute noch vielleicht 20, an Kindern damals 10-15 pro Jahr, heute 1 oder 2. Überhaupt waren Morde viel häufiger. Um nur ein Beispiel zu nennen. Auch Diebstahl und Raub natürlich. Auch Vergewaltigungen waren häufiger, wurde aber selten angezeigt. Dito leichtere Körperverletzungen.
Wir leben heute viel sicherer.
Wieso sollte ein Vergleich Hamburg-München Unsinn sein?
Pingback: Statistikamt Nord – Zahlenhaufen über ausländische Sozialhilfeempfänger | MiGAZIN
In der Hansestadt leben über 85.000 Polen, mit Umland sind es ca. 120.000. In Berlin leben 220.000 Polen, im Raum Ruhrbebiet-Köln etwa 700.000. Insgesamt leben 2,1 Million Polen in Deutschland, über 20 Millionen ausserhalb Polens. Polen hat fast 40 Millionen Menschen.
Wendehals / Falafelus:
Typischer Interpretationsfehler einer Statistik. Eine Korrelation zweier Größen (Ausländer & Kriminalität) bedeutet nicht notwendig, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen den beiden Größen besteht.
Bekanntestes Beispiel in der Statistik ist, dass es in einigen Regionen die Zahl der Kindergeburten und der Storchenpaare korrelieren. Nur ein Trottel würde behaupten, dass die Störche Kinder bringen. Was fehlt ist eine dritte Größe, die den kausalen Zusammenhang herstellt. Zum Beispiel werden auf dem Land mehr Kinder geboren und es gibt dort mehr Störche als in der Stadt.
Ganz ähnlich ist das auch mit der Krimialität und den Ausländern. Nur Trottel glauben immer noch daran, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen beiden Größen gibt. Statistiker als auch das BKA haben auf diesen Fehlschluss bereits vor über einem Jahrzehnt hingewiesen. Die fehlender intervenierende Größe ist hier die soziale Herkunft. Und da gibt es keine signifikanten Unterschiede in der Kriminalität zwischen Ausländern und Deutschen.